für eine neue „Ökobewegung“.

(Text ist zu lang für Internet-weiterklick-Lifestyle-Dummies, ganz lesen oder gar nicht!)
Was aus der alten Ökobewegung geworden ist geht auf keine Kuhhaut mehr.

Mensch, wir haben damals für ein ehrliches Leben gekämpft, wollten ehrliche Dinge essen und sahen uns selbst als Bestandteile des Ökosystems der Erde.

Unsere innere Natur selbstverständlich mit der äußeren verknüpft.

Wir wollten keine vergifteten Pflanzen aus Monokulturen und keine tierischen Produkte aus nicht artgerechter Haltung.

Wir kümmerten uns auch um unsere eigene artgerechte Haltung wollten uns von sinnlosen Dogmen befreien.

Zum Beispiel war die gute alte Ökobewegung eng verknüpft mit der Frauenbewegung, die sich damals dagegen wehrte, das Männer egal ob Manager oder Religionsfuzzies entschieden was gut für uns ist und was nicht.

Nichts an der Natur der Frau ist einem Mann unterlegen, wir holten die Geburten wieder nach Hause in die Hände von weiblichen Hebammen, wir gaben unseren Kindern die Möglichkeit wild und frei aufzuwachsen ohne in „evangelischen Kindergärten“ eingenordet zu werden.

Mit gewaltlosen Widerstand wehrten wir uns in der Friedensbewegung gegen Testosteron geschwängerte weltweite Kriegsspiele und erklärten uns bereit Kinder aus Kriegsgebieten im Irak aufzunehmen. Heute gibt es Blut und Boden-Nazi-Bestrebungen in Teilen der Ökobewegung, die Flüchtlinge mit Waffengewalt vertreiben wollen. Sowas war ein absolutes No Go damals!

Wir trugen Kleidung aus naturbelassenen Materialien und aßen naturbelassene vollwertige Nahrung. Unser Ziel war die Reintegration der menschlichen Natur in die unkontrollierten Lebensprozesse der Erde.

Und jetzt gehe mal einer in die heutigen Naturkostläden. Vegankäse aus chemisch verändertem Sojaeiweiss und Fett, Wurst aus isolierten Weizengluten (wisst ihr eigentlich wieviel Wasser und Energie die Herstellung von „Seitan“ kostet?) Hipstergetränke in PET Flaschen, Bioconvenianceprodukte und alles „total sicher“ .

Wir mussten früher vor dem Backen haufenweise Mutterkorn aus dem Bioroggen pulen, heute führt ein einziges Korn in einer 2 kg Tüte zu einem „Lebensmittelskandal“. Kein Wunder, die heutigen Hipster-Metrosexuell-Vegan Biokunden sind schlicht zu dämlich, Mutterkorn als solches zu erkennen und weg zu tun.

Viel zu sehr sind sie damit beschäftigt ihre eigene innere Natur mit allen Mitteln zu bekämpfen.

Während sie draußen Unterschriften für niedliche Kälbchen sammeln, die böse Bauern wegen der bösen Milch zu früh von der Mutter wegnehmen, stecken sie ihren eigenen Nachwuchs, kaum ist er, praktisch und convenient mit Meditationsmusik und PDA geboren, so früh es geht in eine Krippe(am besten mit Mandarin als Zweitsprache).Damit ist wieder Zeit für den Lifestyle-Beruf, den Yoga Kurs und das Kommentieren im Internet.

Ich hatte mal eine Veganerin zu Besuch, die mit hingebungsvoll Vorträge über die böse Massentierhaltung hielt (von der ich auch nichts halte und aus der ich, wenns geht, auch nichts kaufe)

Während sie so vortrug und dabei ununterbrochen irgendwas aß  (Meine Güte man kann doch nicht den ganzen Tag kauen wie eine Kuh..) nahm ich ein schönes Stück Bio Rinderbrust aus dem Kochtopf und legte es vor meine (und ihre) Nase auf den Tisch um es auf Suppeneinlage-Format zu zerkleinern.

Was soll ich sagen, der Geruch des, von ihrem Körper offenbar sehr benötigten, Eiweißes lies ihr nicht nur das Wasser im Mund sondern auch ein bisschen Sabber das Kinn runter laufen. Man kann eben nicht alles kontrollieren …

Bei anderen dir im Zug gegenüber sitzenden Menschen wird alles getan um einer bestimmten Geschlechtsrolle zu genügen, völlig egal ob sie dem biologischen Geschlecht entspricht oder nicht. Wir haben früher in der alten Frauenbewegung  dagegen gekämpft dass Mann und Frau bestimmte Klamotten anziehen mussten und bestimmte Berufe ergreifen.

Heute ist es ausgesprochen uncool, wenn ich, die häufig Männerkleidung trägt weil sie nach wie vor meist praktischer als Frauenkleidung ist, sich trotzdem als Frau betrachtet..Als biologische Frau, Menschenweibchen mit echter Gebärmutter und so!

„Biologisch“ oder „natürlich“ ist ein heute ein Schimpfwort, wenn es nicht vegane Lebensmittel ziert.

Missversteht mich nicht, ich habe nichts gegen Menschen, die sich in einem falschen Körper geboren fühlen und deswegen eine Geschlechtsumwandlung durchführen lassen. die gab es schon immer und das ist wohl eine Spielart der Natur. Genau wie es immer Menschen mit Klinefelter (XXY) oder Turner (nur ein X) Syndrom gab, Chromosomendefekten, die ihre Träger zu Zwittern bzw geschlechtslos werden lassen.

Ich möchte auch heute auf Grund meiner Kleidung nicht auf irgendeinem „Spektrum“ eingeordnet werden und ich möchte auch keinen ( ‚tschuldigung..) Sack in der Frauenumkleide im Schwimmbad sehen, weil sein Besitzer sich heute gerade mal so weiblich fühlt aber auf gar keinen Fall eine Geschlechtsangleichung in Erwägung zieht. Weil.. wer weiß wie der Gender-Lifestyle sich weiter entwickelt und vielleicht überMANNt ihn ja doch noch sein Testosteron, wenn sich ein 14 jähriges Mädchen neben ihm umzieht. Ab ist nun mal ab..Eine 3. Umkleide für solche Wesen die sich gerade nicht einig sind, wäre schon  sinnvoll.

Anstatt mit der teuren und trendigen  Elektokutsche  (schon mal darüber nachgedacht, wieviel Umweltzerstörung notwendig ist um das Teil zum Laufen zu bringen?) oder des schicken Bioäthanol-SUV (für den massenhaft Spritz und Düngemittel benötigt werden um das Getreide anzubauen das dann zu  Autoschnaps verarbeitet wird) könnte man ja auch mal mit dem Fahrrad oder mit Öffies zum Bioladen fahren.. Echt ? Da draußen ist Wetter, igitt und im Bus sind Menschen, würg.. die könnten Krankheiten haben..

 

Gibt’s eigentlich noch oder wieder, diese ehrlichen „Biomenschen“ die ihre Kinder im Dreck spielen und bei ihrer Mutter oder Großmutter aufwachsen lassen, Pullover aus Rohwolle tragen, echtes Biogemüse essen, Biomilchprodukte beim Bauern in der Nähe mit dem Fahrrad einkaufen und sich ab und zu mal ein ehrliches Stück Fleisch von einem artgerecht gehaltenen oder gejagtem Tier gönnen?

Dabei kraftvoll und fröhlich sind, ihre eigene Klimapolitik machen, sich für Naturwissenschaft genauso interessieren wie für die spirituellen Werte fremder Völker oder ferner Vorfahren ode rihre eigenen Wahrnehmungen? Die genau so wenig an Verschwörungstheorien glauben, wie an die Lifestyle-Versprechen von Internethändlern und internationalen Firmenkonsortien?
Eigenes Gehirn,  biologischer Körper mit biologischen Bedürfnissen? Echtes Leben statt Cyberkreationismus? Ehrlicher respektvoller Diskurs statt Hater-Philosophie?

Kommt, lasst uns eine neue Bewegung gründen!